Die Tage, an denen ich mit kalten zittrigen Händen darauf wartete, dass sich die Tür öffnet und mein Name gerufen wird, liegen schon etwas länger zurück. Vor über zwei Jahrzehnten stand ich von dem Diplom zur Grafikdesignerin. Nach der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema kam die praktische Arbeit. Das Diplom endete dann mit einer Präsentation des Erarbeiteten. Anders verhielt sich das Studium zum Marketing-Management. Hier hatte ich eine wissenschaftliche Thesis mit Forschung, Auswertung und dem erarbeiteten Konzept zu einem Thema, das mir spannend vorkam und einen sehr aktuellen Bezug hatte und tatsächlich heute auch noch hat.
„Inszenieren und Emotionalisieren im stationären Handel“ ein Thema, dass im Zuge des Kaufverhaltens und der Kundenbedürfnisse kaum an Brisanz verloren hat. Schon damals war der Omnichannel-Gedanke, in den aufgestellten Konzepten zur Kundenbindung, zum Kaufverhalten, zur Verkaufsförderung und dem Einbringen von Neuromarketingaspekten wie auch dem Haptik-Effekt aktuell und hat, meiner Meinung nach, immer noch Bestand. Wer sich gerne mit mir über meine Thesis unterhalten möchte, kann mich gerne ansprechen.
Nun bin ich ein Freund des lebenslangen Lernens und immer offen für neue Impressionen, um andere weiterzubringen und für mich neue Perspektiven zu eröffnen. So ergab sich die Möglichkeit, als Prüfer für den Fachwirt für Marketing bei der #IHKNordwestfalen anzutreten.
Nun saß ich plötzlich auf der anderen Seite, der dunklen Seite der Macht … 😉
Gemeinsam mit zwei weiteren Prüfern durfte ich spannenden Konzepten, innovativen Ideen und erbarmungslosen Zahlenschlachten ein Ohr schenken.
Dennoch rückt es mich selbst gut aus der Komfortzone, denn die Kombination aus aktivem Zuhören, Fragen formulieren zum Kontext und dann noch das Gehörte zu bewerten lässt mich, die das erste Mal einer Prüfung als aktiver Prüfer innewohnen durfte, fragen, „Schaffe ich das überhaupt?“ „Warum maße ich mir an, über andere zu urteilen?“ „Reicht mein Wissen?“.
Wer das, was ich so schreibe, ein wenig verfolgt, weiß, dass ich innere Konflikte offen anspreche. Nicht um „fishing for compliments“ zu betreiben, sondern eher, um die Achtsamkeit dafür zu schaffen, dass wir alle mit den inneren Stimmen, den Glaubenssätzen unserer Vergangenheit und der Herausforderungen der Gegenwart zu arbeiten haben. Begrenzende Stimmen in uns halten uns in der sicheren Zone. In der, wo alles so bekannt und heimelig ist. Ich kenne mich da aus und agiere sicher. Quasi ein Heimspiel, wenn wir es aus der sportlichen Sicht sehen.
Im unternehmerischen Kontext kann dieses „verharren“ in der Komfortzone zu einem Problemwerden, wenn Veränderungen anstehen, Teammitglieder wechseln oder die Führung eine andere Richtung einschlägt. „Das haben wir doch schon immer so gemacht!“, dreht sich der Mitarbeitende trotzig weg und bleibt in seinem Sicherheitsbereich.
Was mein Ihr? Warum ist es nicht so gut, in der Komfortzone zu bleiben?
Wieso ist das Verlasen der Komfortzone für uns Führungskräfte so wichtig?
Ich kann auf jeden Fall sagen, außerhalb der Komfortzone liegt die Wachstumszone. Meine Wachstumszone. Erst wenn ich neue Dinge zulasse, neue Erfahrungen mache, somit neue Erkenntnisse für mich entdecke und entwickle, kann ich wachsen.
Die Prüflinge, der IHK Nordwestfalen waren an den drei Tagen der mündlichen Prüfungen deutlich außerhalb ihrer Komfortzonen. Das Fachverständnis und die erarbeiteten Fallbeispiele führten dazu, dass alle sagen konnten: „Prüfung bestanden!“
Allen frischen Fachwirten im Marketing einen herzlichen Glückwunsch!
Ich für meinen Teil freue mich auf die nächste Runde bei der IHK.
Geht ihr manchmal bewusst und manchmal unbewusst aus Eurer Komfortzone?
Schreibt es gerne in die Kommentare.
Bis dahin hanseatische Grüße
Eure Doris
#marketing #IHK #IHKNordwestfalen #Komfortzone #Innovation
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